Pädagogisches Arbeiten in Zeiten von Corona
Pädagogische Arbeit in Zeiten von Corona
In vielen Gesprächen der letzten Wochen haben wir die Erfahrung machen müssen, dass anfangs vielen pädagogischen Fachkräften unklar war, wer denn – außer den Fachkräften aus Kindertagesstätten – noch „systemrelevant“ ist… Ob im Jugendamt oder in den Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe – es herrschte viel Unklarheit und Uneinigkeit. Doch warum eigentlich? Weil ein (Infektionsschutz-)Gesetz und (bisher nie erprobte) Pandemiepläne nicht gleich explizit jedes einzelne Arbeitsfeld voll umfänglich erfasst haben? Weil es in ersten Rundschreiben an die Einrichtungen, Dienste und Fachkräfte zunächst wohl eher irritierende statt (er-)klärende Aussagen zum Umgang mit der Situation gab?
Doch wenn Erzieher/innen und Pflegekräfte systemrelevant sind, stellt sich dann wirklich die Frage, ob pädagogische Fachkräfte aus anderen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe nicht genauso bedeutsam sind?
Zum Glück wurde mittlerweile massiv gegen diese Unsicherheit mittels Interventionen unterschiedlichster Stellen und besonders durch den Einsatz der Medien und der Fachöffentlichkeit gegengesteuert:
- Informationen der Landesregierung RLP zum Corona-Virus in sozialen Einrichtungen und Schulen
- Informationen des Landesjugendamtes RLP zum Corona-Virus (zu beratenden und betreuenden Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe)
- Informationen des Landesjugendamtes RLP zum Umgang mit dem Corona-Virus in ambulanten, teil- und stationären Hilfen zur Erziehung
- Forum Transfer.Innovative Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten von Corona (eine Kooperations des ism, der IGfH, der Stiftung Universität Hildesheim, des DIJuF; gefördert vom BMFSJF)
- Appell aus der Wissenschaft für mehr Kinderschutz in der Corona-Krise (Hochschule Koblenz; 30.03.2020)
- Kinderschutz-Expertinnen warnen (Business Insider; 25.03.2020)
All diese (offiziellen) Fachstellen und Fachpersonen (und noch viele mehr) verkünden mittlerweile klar und deutlich, dass (sozial-)pädagogische Fachkräfte in Jugendämtern sowie in Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe selbstverständlich „systemrelevant“ und somit dienstverpflichtet sind. GAR KEINE FRAGE! Denn einen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungs- oder Hilfeauftrag kann man nicht einfach „ins Homeoffice“ schicken, geschweige denn einen Schutzauftrag.
Natürlich muss diese Dienstpflicht und die mit den verschiedenen Aufträgen verbundenen Aufgaben nun mit den Anforderungen des Infektionsschutzes abgeglichen werden; teilweise ist es sicherlich auch erforderlich, neue oder andere Wege einzuschlagen und vielleicht auch kreativ zu werden. Welche Lösungen bisher mancherorts so gefunden wurden und welche vielleicht noch erprobt werden können, stellen wir Ihnen hier vor…